Sucheinsatz am 20.09.2019 in Neubeckum (Kreis Warendorf)
Vemisstensuche erfolgreich, Geretteter inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Am 20.09.2019 wurden um 10:05 Uhr durch die RH AG des Landesverbands die Rettungshundestaffel Hellweg (DRK KV Lippstadt-Hellweg) und mit ihr der Einsatzleitwagen Rettungsdienst des DRK Werl zu einer Personensuche in Neubeckum alarmiert.
Einsatzanlass: Ein älterer, an Demenz erkrankter Herr hatte seinen Wohnort, ein Seniorenzentrum in Neubeckum, am vorherigen Abend verlassen und konnte seitdem nicht mehr aufgefunden werden. Die federführende Polizei des Landkreises Warendorf alarmierte zeitnah einen Mantrailer um die Suche voranzubringen. Nachdem die Spur dieses Mantrailers am Vormittag des 20.09.2019 auf einem Sportplatz unweit des Seniorenzentrums abriss, entschied man sich, Flächensuchhunde einzusetzen.
Nebenbei hatte die Polizei bereits einen Hubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel NRW eingesetzt und eine Einsatzhundertschaft angefordert. Einsatzablauf der RH-Staffel und des ELW:
Bereits auf der Anfahrt ließ der ELW sich eine landesweite Rufgruppe des Digitalfunks von der heimischen Leitstelle zuordnen, auf diese Weise konnte vor Ort wertvolle Zeit gespart werden. Nach Eintreffen von ELW und Rettungshundestaffel wurde Kontakt zur Führungskraft aufgenommen und abgesprochen, dass der ELW Werl den Abschnitt Rettungshundearbeit übernahm und sich dem RK Ahlen MZF 1 (ELW) unterstellte, der die Dokumentation des Gesamteinsatzes und die Kommunikation zur Leitstelle übernahm. Anschließend wurde die Ortungstechnik (LIP System) des Kreisverbands in Betrieb genommen. Danach bereitete die ELW-Besatzung die Handfunkgeräte vor, sodass jeder Suchtrupp mit einem LIP-fähigen Gerät ausgestattet werden konnte. Die Rettungshundestaffel Hellweg führte sechs Einsatzkräfte und einen Flächensuchhund in den Einsatz. Insgesamt trafen nach und nach zehn Flächensuchhunde-Teams und zwei Mantrailer-Teams ein. Die Teams gingen nach und nach in den Einsatz in verschiedenen Gebieten, dazu erhielten sie vom ELW stets aktualisierte Karten mit entsprechend eingezeichneten Suchgebieten. Die nächsten Stunden verliefen mit der Suche.
Der Fund: Gegen 15:45 Uhr meldete der Suchtrupp 11, dass der Rettungshund eine Person im Suchgebiet gefunden habe. Die Person liege auf dem Boden, sei ansprechbar, aber stark geschwächt. Der Suchtrupp, bestehend aus Hundeführer und Hund der RH-Staffel Recklinghausen und einem Rettungsassistenten des DRK Ense, übernahm umgehend die medizinische Versorgung. Um die Fundstelle, die sich weit entfernt von der nächsten Straße zwischen einem Waldrand und einer Agrarfläche befand, an die Rettungsleitstelle und die Polizei weiterzugeben, wurde der Trupp erneut durch den ELW des DRK Werl geortet. Anschließend wurde Kontakt zur Polizei aufgenommen. Der ebenfalls im Einsatz befindliche Polizeihubschrauber wurde so eingewiesen und „stellte“ sich nahe der Einsatzstelle „in die Luft“ um dem zwischenzeitlich angeforderten RTW als „Leuchtturm“ zu dienen. Die Feuerwehr Beckum leistete hier mit einem HLF und einem Quad Tragehilfe um den Patienten aus dem schwierigen Gelände zu retten.
Hinweis: Die Fundstelle war zuvor übrigens bereits von dem ebenfalls im Einsatz befindlichen Polizeihubschrauber ohne Erfolg abgesucht worden.
Fazit: Dieser Einsatz zeigte in eindrucksvoller Weise, wie effektiv die Kombination Hund – Mensch – Technik sein kann: Der Fund durch den Rettungshund, die Versorgung des Patienten durch die anwesenden hochqualifizierten Helfer des DRK und die Ortung des Suchteams sowie die Steuerung der (nachrückenden) Rettungs- und Polizeikräfte durch die LIP-Technik haben in dieser Kombination zur Rettung des Menschen geführt. (Verfasser des Berichtes: Axel Klerx, RK-Gemeinschaft Werl und stellv. Kreisrotkreuzleiter)