Rettungswagen ausgetauscht - Größer, schwerer, moderner, leistungsfähiger
Erster Einsatz am 31.12.2018 - Jetzt wurde unser neuer RTW den Sponsoren vorgestellt
Werl – Größer, schwerer, moderner– und besser: „Damit sollten wir lange Spaß haben“, ist sich der stellvertretende Rotkreuzleiter Arne Tilly sicher. Gemeint ist der neue Rettungswagen (RTW), den sich der DRK-Ortsverein Werl jetzt gekauft hat. Das alte Fahrzeug vom Baujahr 2001 hatte schon 17 Jahre auf dem Buckel – und mehr als 230.000 Kilometer auf dem Tacho. Der Ortsverein hatte es bereits 2006 gekauft.
Schon vor drei Jahren wurde klar, dass die Instandhaltung irgendwann eine große finanzielle Belastung würde. Nun geht der ausrangierte Wagen an das Rote Kreuz in Siegen. „Er hat stets gute Dienste geleistet, aber der Zahn der Zeit nagt auch an einem solchen Einsatzmittel“, sagt der erste Vorsitzende des Ortsvereins, Bernd Reinold.
Als Ersatz für den 129-PSTransporter gibt es jetzt einen RTW des Typs „Bayern 2009“ mit 163 PS. Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass das DRK ab sofort schneller durch die Straßen der Wallfahrtsstadt fährt, denn der neue Wagen ist als Fünftonner auch um einiges schwerer. Gekauft hat derOrtsverband sich das Exemplar für rund 40000 Euro bei einer Fachfirma in Hannover, die das Gefährt auch speziell auf die Wünsche der Werler abgestimmt aufbereitet hat.
Seit 2016 suchen die DRKler schon nach einem neuen Mobil, vor einem Jahr wurde der Finanzierungsplan aufgestellt. Darin enthalten sind eigene Rücklagen, ein Zuschuss des Kreisverbandes, der Verkaufserlös des alten RTW und eben Spenden.
Sponsoren des neuen Rettungswagens sind die Firma Flachstahl Werl, die Sparkasse Soest-Werl, die Stadtwerke Werl und ein weiteres ortsansässiges Unternehmen, das nicht genannt werden möchte.
Weitere Sponsoren werden gesucht - gerne wird auch Ihnen das Fahrzeug vorgestellt.
Anders als beispielsweise die Feuerwehr finanziert sich das DRK als private Hilfsorganisation von Spenden und Beiträgen der Fördermitglieder – nicht von Steuergeldern der Kommune. Hinzu kommen Veranstaltungen, bei denen das DRK mit Sanitätswachdiensten Geld verdient.
Die Ehrenamtlichen sind sehr zufrieden mit dem neuen Begleiter: „Das motiviert uns, macht auch Freude. Wir sind natürlich begeistert – am Ende ist das ja ein Hobby“, sagt Rotkreuzleiter Christian Klerx. Die 239000 Kilometer, die auch der Neue schon gefahren ist, „sieht man ihm gar nicht an“. Seinen ersten Einsatz hat der Wagen auch schon hinter sich: Beim Silvesterlauf gab es einen Notfall, als ein Radfahrer in Westönnen gestürzt war.
Zu den wichtigsten Neuerungen zählt vor allem die Größe des Fahrzeugs. Außerdem verfügt es jetzt über eine Klimaanlage – „bisher wurde es im Sommer ganz schön heiß für uns und die Patienten“, sagt Axel Klerx vom DRK. Doch auch der neue Tragetisch sei viel wert. Hiermitist jetzt „freies Schwingen“ möglich, so dass nicht mehr jedes Schlagloch auf der Straße im Innenbereich des RTW spürbar wird. Zudem ist das System endlich kompatibel mit dem des Kreisverbandes.Für den Ortsverein war die Beschaffung sowohl in der Planung als auch in der finanziellen Organisation ein echter Kraftakt. Gestern Abend wurden die Ehrenamtliche erstmal im Umgang mit dem neuen RTW geschult – im Rahmen des wöchentlichen Dienstabends, der immer donnerstags ab 20 Uhr im DRK-Heim am Kurfürstenring 31 stattfindet. Interessierte sind willkommen.