Ein Amt, das Einsatz fordert
Melike Güngör will Nachfolgerin von Michael Bäcker als Blutspendebeauftragte werden
Werl – Melike Güngör strahlt, als sie von ihrer neuen Aufgabe spricht. Die 23-Jährige möchte demnächst die neue Verantwortliche für die Blutspenden des DRK-Ortsvereins Werl werden.
Ein Amt,das viel Organisationstalent und Einsatz verlangt– und das sie voller Begeisterung antreten will. „Blutspende hat mich schon immer interessiert, auch wenn ich selbst nie gespendet habe. Doch als ich zum DRK kam, habe ich diese wichtige Aufgabe aus einer ganz neuen Perspektive gesehen“, sagt sie.
Bereits seit mehr als einem Jahr ist Melike GüngörMitglied im DRK-Ortsverein Werl. Die Gemeinschaft und das gemeinsame Wirken haben sie von Anfang an fasziniert. „Jeder hilft jedem. Diese Zusammenarbeit hat mich begeistert“, erzählt sie. So reifte in ihr der Entschluss, die Nachfolge von Michael Bäcker anzutreten, der nach 28 Jahren sein Amt als Blutspendebeauftragter abgibt.
Gemeinsam mit seiner Frau Annette, die das Küchenteam leitet, hat er eine tragende Rolle bei der Blutspende in Werl gespielt. „Es war eine große Aufgabe, und ich bin froh, dass sie uns noch in diesem Jahr einarbeiten und auch darüber hinaus mit Rat und Tat zur Seite stehen werden“, sagt Melike.
Melike Güngör ist sich bewusst, dass die Aufgabe viel Engagement erfordert. Deshalb ist sie nicht allein: Levi Radau wird sie unterstützen. Der angehende Bauingenieur hat nach seiner Ausbildung als Maler und Lackierer ein Studium in Münster begonnen und ist ebenso wie Melike seit einem Jahr im DRK-Ortsverein aktiv.
Auch Marcel Ackerschott, der Rotkreuzleiter, und sein Team stehen hinter ihr. „Wir wollen die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Das wird kein Alleingang.Wir wollen gemeinsam als Team arbeiten“, erklärt sie.
Güngör hofft, dass sich aus dem Kreis der jungen Generation im DRK-Ortsverein weitere Unterstützer finden; viele sind im gleichen Alter und kennen sich gut. „Es gibt so viele Aufgaben zu verteilen, und gemeinsam schaffen wir das viel besser“, sagt sie optimistisch.
Melike Güngör studiert derzeit Betriebswirtschaftslehre, nachdem sie zuvor ein Lehramtsstudium abgeschlossen hat. Neben dem Studium arbeitet sie bei einerWerler Spedition. „Es ist eine Herausforderung, Studium, Arbeit und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Abermit einem guten Team klappt das“, sagt sie zuversichtlich. Levi Radau, ihr enger Mitstreiter, bringt ebenfalls viel Energie in das Projekt ein. Der 23-Jährige pendelt zwischen seinem Studium in Münster und den Aufgaben beim DRK in Werl. Beide teilen die Vision, die Blutspenden in Werl weiter zu modernisieren und gleichzeitig die Traditionen zu bewahren, die Michael und Annette Bäcker aufgebaut haben.
Die Organisation einer Blutspende ist eine Aufgabe, die weit über den eigentlichen Tag der Spende hinausgeht. Für die DRK-Ortsgruppe beginnt die Arbeit bereits Tage vorher. Es müssen Brötchen und Aufschnitt bestellt werden, basierend auf den Teilnehmerzahlen der vergangenen Termine und den aktuellen Anmeldungen. Die passenden Räume werden vorbereitet, Tische und Stühle aufgebaut, und alle Helfer werden eingeteilt. Am Tag der Blutspende selbst sind mindestens vier Mitglieder des DRK-Ortsvereins, eine verantwortliche Person sowie das Küchenteam vor Ort, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Die Blutspenden finden in Werl, Westönnen und Holtum an fünf Tagen alle drei Monate statt, zusätzlich gibt es Sondertermine wie das Blutspendemobil auf dem Marktplatz oder Aktionen in Hilbeck. „Es ist viel zu tun, aber es macht Spaß, weil man spürt, wie wichtig diese Arbeit ist“, sagt Güngör.
Michael und Annette Bäcker blickenauf fastdrei Jahrzehnte zurück, in denen sie die Blutspenden in Werl geprägt haben. Michael Bäcker zog im Hintergrund die Fäden, während Annette das Küchenteam leitete. „Wir sind dankbar für das, was sie aufgebaut haben, und wollen ihr Erbe fortführen“, sagt Melike Güng.r. „Dabei ist es schön zu wissen, dass sie uns auch weiterhin begleiten werden.“
Mit Melike Güngör als neue Blutspendebeauftragte beginnt eine neue Ära im DRK Ortsverein Werl. Ihre Begeisterung und ihr Teamgeist lassen hoffen, dass die Blutspenden in Werl auch weiterhin ein Erfolg bleiben. „Blutspende ist Teamarbeit“, betont sie. „Gemeinsam könne nwir viel bewegen–für die Menschen in Werl und darüberhinaus.“
THOMAS NITSCHE (Anzeiger v. 13. Januar 2025)