Hinter Gittern: So bewältigten 340 Einsatzkräfte einen "Großbrand" in der JVA Werl
Werl - Am Samstag wurde ein Großbrand in der Justizvollzugsanstalt Werl simuliert. Rund 340 Rettungskräfte waren im Einsatz. Dabei wurden sie mit großen Herausforderungen konfrontiert.
Ausgangslage für den Großeinsatz war ein angenommener Großbrand mit mehreren Verletzten in der Schreinerei der Vollzugsanstalt. Wegen Wartungsarbeiten löste die Sprinkleranlage nicht aus. So konnten sich die Flammen rasend schnell ausbreiten und bedrohten das angrenzende Hafthaus 3 und das Dach der Werkhalle.
Um 13.05 Uhr hatten die Sirenen in ganz Werl geheult, die Melder der Feuerwehrleute schlugen ebenfalls Alarm. Auf ihnen signalisierte das Einsatzstichwort "Brand_4, JVA Werl" den Ernst der Lage. Eine höhere Brand-Alarm-Stufe gibt es nicht.
Acht Minuten später, um 13.13 Uhr, fuhr der erste von sieben Löschzügen mit Blaulicht und Martinshorn auf das JVA-Gelände. Insgesamt waren rund 340 Rettungskräfte mit 65 Fahrzeugen vor Ort. Im Gegensatz zu einem "normalen" Einsatz, beispielsweise an einem Wohnhaus, mussten die Einsatzfahrzeuge auf dem JVA-Gelände zunächst eine Schleuse aus drei Toren passieren, ehe sie die brennende Halle anfahren konnten. Durch diese Schleuse würde auch im Ernstfall gewährleistet, dass Häftlinge nicht ungewollt in die Freiheit entschwinden können.Erst als seitens der JVA signalisiert worden war, dass alle Häftlinge in ihren Zellen eingeschlossen wurden, gab es grünes Licht für den Start der Simulation.
Ein realer Einsatz dieser Größenordnung hätte sich über mehr als die rund drei Stunden gezogen, die die Übung am Samstag beanspruchte.
Neben zahlreichen Feuerwehrkräften waren auch Rotkreuzler aus Werl (ELW-RD, RTW und GWSAN mit MTF), Ense (RTW und KTW), Lippetal (KTW), Wickede (RTW) und Soest (ELW-RD) im Einsatz. Darüber hinaus ebenfalls im Abschnitt medizinische Rettung der MHD Werl (KTW) sowie natürlich der Kreis Rettungsdienst (LNA, ORGL, VF, RTW).
(Text: Auszug aus Soester Anzeiger Fotos: Soester Anzeiger)